Wie Man Munition aus dem Krieg bergen will

In Nord- und Ostsee gibt es viele alte Bomben und Granaten aus dem 1. und 2. Weltkrieg. Diese Munition rostet und gibt Giftstoffe ins Wasser. Nun arbeitet die Fachwelt daran, diese Dinge zu bergen.

Rund 1,6 Millionen Tonnen alte Munition liegen auf dem Meeresboden. Das sagt Jennifer Strehse, eine Wissenschaftlerin aus Kiel. Das ist eine sehr große Menge. Man könnte damit einen langen Zug von Kiel bis Rom füllen.

Ein Teil der Munition ist während der Kriege ins Wasser gefallen. Nach dem Krieg haben die Alliierten die Munition auch im Meer entsorgt. Sie hatten Angst, dass die Deutschen die Munition für Anschläge nutzen könnten.

Das Salzwasser macht die Munition kaputt. Die Patronen, Torpedos und Bomben rosten. Sie geben noch mehr Giftstoffe wie TNT und Quecksilber ins Wasser. In Muscheln aus diesen Gebieten haben Forscher schon schädliche Stoffe gefunden. Auch bei manchen Fischen sind Veränderungen zu sehen.

Strehse sagt, das Risiko für Menschen, die viel Fisch essen, ist aktuell klein. Aber wenn die Munition mehr rostet, können mehr Giftstoffe ins Essen kommen. Außerdem kann die Munition im Wasser noch explodieren. Bauarbeiten oder Netze können gefährlich sein. Besonders in der Ostsee ist es kritisch. Viele alte Munition ist nah an der Küste im flachen Wasser.

Die Politik hat lange nicht reagiert. Jetzt gibt es ein neues Programm mit 100 Millionen Euro. Damit soll eine Technik entwickelt werden, um die alte Munition zu bergen. Man kann die Munition nicht einfach sprengen, weil das die Umgebung schädigt. Der Sprengstoff verteilt sich und macht die Gebiete größer. Auch Tiere im Wasser können dadurch sterben.

Die Forscher nutzen Unterwasser-Roboter, um die Munition zu bergen. Im letzten Jahr haben sie in der Lübecker Bucht 13 Tonnen Munition geborgen. Es ist nicht einfach, weil die Munition oft schwer zu erreichen ist. Manche Teile sind defekt und andere sind noch ganz.

Die Bergung soll vor der Küste am besten funktionieren. Greinert sagt, alles, was nah ist, muss entfernt werden. Das Team will die Methoden verbessern. Die Entsorgung der Giftstoffe ist auch schwer. Es soll nicht an Land geschehen. Stattdessen sollen schwimmende Plattformen auf See die gefährlichen Stoffe verbrennen. Ab 2026 soll es einen Test für eine solche Plattform geben. Jens Greinert ist optimistisch, dass die Ostsee bis 2040 fast frei von Munition sein kann, wenn die Politik weiter unterstützt und Geld bereitstellt.

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