Lotsen auf Schatten-Tankern finden Probleme
Jeden Tag fahren Öltanker der Schattenflotte an der Küste von Deutschland vorbei. Niemand sieht, was auf den Tankern passiert. Nur eine Person weiß viel. Bjarne Cæsar Skinnerup ist Lots. Er sagt: „Ich fühle mich wie ein Teil der russischen Kriegsmaschine“. Skinnerup möchte eigentlich helfen, dass es keine Schiffsunfälle gibt.
Seine Arbeit beginnt auf einem orangenen Lotsenboot. Das Boot bringt ihn von Dänemark auf die Ostsee. Skinnerup klettert an einer Leiter auf große Handelsschiffe. Oben auf dem Schiff sagt die Crew „Hallo“ und bringt ihn zur Kommandobrücke.
Das Lotsenunternehmen interessiert sich nicht für die Schiffe oder ihre Ladung. Skinnerup kontrolliert auch Schiffe, die Rohöl transportieren. Diese Schiffe sind Teil der Schattenflotte aus Russland. Diese Tanker transportieren Rohöl gegen Sanktionen.
Die Lotsenarbeit ist nicht Pflicht. Aber viele Schiffe brauchen Hilfe, weil die Wasserwege eng und wichtig sind. Skinnerup sagt: „Ich weiß, dass Russland mit dem Geld, das es verdient, den Krieg gegen die Ukraine bezahlt.“ Diese Gedanken machen ihn traurig.
Skinnerup sieht auch, dass die Schiffe alt sind. Früher gab es keine Tanker, die älter als 20 Jahre waren. Nun gibt es solche Tanker häufig. Das macht ihm Angst, weil die Technik und Hygiene auf diesen Schiffen schlecht sind. Die Crews sind oft nicht gut genug ausgebildet.
Bisher kann niemand die gefährlichen Tanker stoppen. Nach dem Seerecht muss ein Schiff, das in „friedlicher Durchfahrt“ ist, weiterfahren. Auch die deutsche Marine kann nur beobachten. Im April hilft ein NDR-Team bei einem Manöver der Marine. Es ist wichtig, um die Schattenflotte zu beobachten. Es passieren gefährliche Dinge mit diesen Schiffen.
In einem Manöver wird ein Schatten-Tanker und russische Kriegsschiffe beobachtet. Die deutschen Soldaten sehen Waffen auf den Kriegsschiffen. Manchmal kann es gefährlich werden. Im Mai hat die Küstenwache von Estland einen Schatten-Tanker kontrolliert. Russland hat dann ein Kampfjet geschickt, um das Schiff zu schützen.
Die Daten zeigen, dass Russland mit der Schattenflotte Geld verdient. Ein anonymes Insider sagt, dass man mit einem Schiff 30 bis 40 Millionen Dollar im Jahr verdienen kann. Die Schiffe sind alt und kosten nur wenig. Die EU hat schon 342 Tanker auf die Sanktionsliste gesetzt. Aber die Sanktionen wirken nicht gut. Der ökonomische Analyst Robin Brooks sagt, dass Russland 230 Milliarden Dollar trotz der Sanktionen verdient hat.
Die EU möchte mehr Sanktionen gegen die Schattenflotte beschließen. Aber die Länder sind sich nicht einig. Die Außenministerin von Lettland sagt, dass das nicht einfach ist.
Glossar:
- Der Lots: eine Person, die Schiffe führt
- Der Öltanker: ein großes Schiff für Öl
- Die Küste: der Rand vom Land, wo das Wasser ist
- Die Schattenflotte: ein geheimes Gruppe von Tankern aus Russland
- Die Sanktion: eine Strafe, die ein Land für Fehler bekommt
- Die Crew: die Leute, die auf einem Schiff arbeiten
- Die Kommandobrücke: der Raum, wo der Kapitän das Schiff steuert
- Die Hygienestandards: die Regeln, wie sauber ein Ort sein muss
- Das Manöver: eine Übung für das Militär
- Der Kampfjet: ein schnelles Flugzeug für den Krieg